Samstag, 2. Juli 2011

Heimatstadt

Weil er nichts zu verlieren hat,
fährt er in seine Heimatstadt.
Die Stadt, die nichts zu sagen hat,
die Stadt mit Onkel Herberts Grab.

Und weil er nichts zu tuen hat,
läuft er durch seine Heimatstadt.
Vorbei an Onkel Herberts Grab,
am Busbahnhof und Hallenbad
zur Eisdiele, die keiner mag.

Da sitzt er nun vor Eis und Quark
und streicht sich seine Hosen glatt.
Zum Glück ist es der letzte Tag,
in dieser, seiner Heimatstadt,
der Stadt in beige und grau und matt.

Er streicht nochmal die Hosen glatt,
bei Oma gibt es Fleischsalat.
Er fragt sich, was an dieser Stadt
Paris die Welt gefressen hat.

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